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Fastenbieranstich 2020 mit Roland Tichy

Deutlich, herzlich und reichlich kontrovers ging es am Mittwochabend im Club Standesamt zu. In den altehrwürdigen Gemäuern aus dem späten 19. Jahrhundert hatten sich rund 120 Dresdner Unternehmer, Selbstständige, Handwerker und Interessierte zum gemeinsamen Fastenbieranstich eingefunden. Bereits im Vorfeld wurde deutlich: Unser diesjähriger Festredner, der Wirtschaftsjournalist Roland Tichy, weckte breite Aufmerksamkeit. Geliefert wurde wie versprochen eine reichliche Dosis Klartext zum Stand der deutschen Wirtschaft. Dabei konnten unter dem Titel „Brauchen wir mehr oder weniger Ludwig Erhard?“ unsere Gäste dem Blogger und Vorsitzenden der Ludwig-Erhard-Stiftung, Herrn Tichy, auf einen spannenden und ehrlichen Ritt durch die deutsche Wirtschaft begleiten.

Selbstredend war der Ausgangspunkt der zweite deutsche Bundeskanzler und Namenspatron der Veranstaltung, Ludwig Erhard, welcher mit dem Versprechen „Wohlstand für Alle“ als Vater des Wirtschaftswunders und der sozialen Marktwirtschaft bis heute unangefochten gilt. Ohne Erhard und die Wirkungskraft deutscher Arbeit würde Deutschland im Jahr 2020 ein anderes sein. Damit war umso klarer, wo die gewohnt nüchterne und rationale Architekturanalyse der deutschen Wirtschafts- und Gesellschaftslandschaft von Herrn Tichy hinführt. Mit einem klaren Ausrufezeichen für eine Liberalisierung des Steuersystems, einer zielgerichteten Zinspolitik aber auch einem gesellschaftlichen Diskurs, welcher weniger auf Panik und mehr auf Vernunft setzt, wurde jeder Gast individuell angesprochen.

„Das Rückgrat der deutschen Wirtschaftsnation ist und bleibt der Mittelstand, welcher Deutschlands größter Steuerzahler und gleichzeitig Arbeitgeber ist."

Roland Tichy, Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung und Herausgeber des Monatsmagazins 'Tichys Einblick'

Konstruktive Kritik über die Auswüchse der Moderne wurde nicht nur deutlich von Tichy referiert, sondern auch für das Publikum in analytischer Schärfe dargestellt: So geht es nicht weiter. Das Rückgrat der deutschen Wirtschaftsnation ist und bleibt der Mittelstand, welcher Deutschlands größter Steuerzahler und gleichzeitig Arbeitgeber ist. Dieser kann und darf im 21. Jahrhundert weder durch eine unsinnige Bonpflicht, überregulierte Dieselverbote oder Umweltzonen gegängelt werden. Um auch im neuen Jahrzehnt den wirtschaftlichen Erfolgskurs beizubehalten, entbehren sich linke Kapitalismuskritiken, überregulierenden Steuerungsmechanismen oder andere Provokationen gegenüber klein- und mittelständischen Unternehmen. Tichys analytische Präzision fand unter den Gästen nicht nur Gehör, sondern auch hörbare Zustimmung: In Deutschland muss sich etwas ändern – ganz im Sinne des Erhard’schen Gedanken der Wohlstandsakkumulation.

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Mit einem Grußwort von unserem MIT-Landesvorsitzenden und dem CDU-Kreischef Dresdens, Dr. Markus Reichel, fand der Fastenbieranstich auch seine politische Einrahmung, welche einen Aufbau ganz im Sinne Ludwig Erhards verlauten ließ.